ZEUGS: Tote Spanier, Presse-Rankings und Bitch-Monsters of Death

August 14, 2007
  • Zu den Indianern: Es gab vor De Sotos Florida-Expedition eine, die wir aus Platzgründen ausgelassen haben: Der gescheiterte Versuch von Pánfilo de Narváez, dort 1528 eine Kolonie zu gründen. Etwa 300 Männer brachen ins Landesinnere auf, schlugen sich drei Monate lang mit den Indianern herum und flüchteten dann auf selbstgebauten Booten aus Florida in Richtung Mexiko. Nur 80 kamen bis Ost-Texas, wo sie endgültig Schiffbruch erlitten. Am Ende überlebten fünf Männer: Einer – Juan Ortiz – wurde in Florida von Indianern versklavt und etwa zehn Jahre später von De Soto gerettet; vier schleppten sich zu Fuß quer durch Mexiko und erreichten 1536 spanisches Gebiet. Einer von ihnen, Álvar Núñez Cabeza de Vaca, schrieb einen einflussreichen Bericht.
  • Zu Bits: Die Ehrenwerten Eltern weisen darauf hin, dass die Geldeinheit in der Schule mit einem Schlachtruf vermittelt wird:

    Two bits, four bits, six bits, a dollar
    All for [school name]
    Stand up and holler!

    Programmierer haben eine eigene Variante.

  • Zur Pressefreiheit: Freedom House hat sein jährliches Presse-Ranking veröffentlicht. Die USA und Deutschland liegen beide auf Rang 16 [PDF]. An letzter Stelle ist Nordkorea, dessen staatliche Nachrichtenagentur KCNA übrigens auch auf Englisch die Heldentaten von Kim Jong Il meldet.
  • Zur Presse allgemein: Das Pew Research Center berichtet über die Einstellungen der Amerikaner zu den Medien. Unter anderem wird dort festgehalten, dass mehr Bürger der Einschätzung des Militärs zur Situation im Irak trauen als die der Presse. Die Zustimmungsquote der Nordkoreaner zu ihren Medien konnte dieser Autor nicht finden, aber vermutlich liegt sie bei mehr als 99 Prozent.
  • Zu Geld im Wahlkampf: Wer wissen will, wie viel Geld Hillary und Co gesammelt haben, braucht ohnehin die Presse nicht – auch nicht die nordkoreanische – sondern kann selbst bei Websites wie Open Secrets gucken.
  • Zu Lieder über die USA: Wir haben ein modernes Stück vergessen, „American Tune“ von Paul Simon:

    We come on the ship they call the Mayflower
    We come on the ship that sailed the Moon
    We come in the age’s most uncertain hours
    And sing an American tune

    Im Gegensatz zu den anderen Liedern weiß allerdings niemand wirklich, was Simon uns damit sagen will.

  • Zum Händedruck: Wer sehen will, wie wenig sich Angelsachsen die Hand geben, sollte sich bei Buffy die erste Folge von Staffel 4 anschauen: Alle (bis auf Xander) gehen zur Uni und lernen viele, viele neue Leute kennen, aber ohne einen einzigen Händedruck. Für Germanen ist das fast schon schmerzhaft. In der Folge erklärt auch Professor Walsh, wann Studenten sie mit dem Vornamen anreden dürfen:

    Those of you who fall under my good graces will come to know me as Maggie. Those that don’t will come to know me by the name my T.A.s use and think I don’t know about: the evil bitch-monster of death.

    Wer glaubt, der zweite Teil sei ein Witz, kennt die Serie nicht gut genug. Ein T.A. ist ein teaching assistant, also studentische Hilfskraft.

  • Zu American Football: Natürlich gibt es auch im neuen Heft von Staffel 8 etwas zu erklären: Die Zahl 52 auf dem Trikot des jungen, gut gebauten Mannes, der für einen gewissen Schlüpfer verantwortlich ist. Nun sind die Nummern beim Football streng den Positionen zugeordnet. Die 52 könnte bei der offense ein lineman sein, aber das sind die massiv gebauten Leute, die nicht zwingend Knackärsche haben. Schauen wir uns die defense an: Da gehört die Nummer 52 zu den linebackers. Das passt, denn die gelten als die athletischsten Spieler. Und auch im Büro sind sie sehr nützlich [YouTube].