Archive for März, 2013

ZEUGS: Die große Google-Reader-Evakuierung

März 23, 2013

Dieser Autor war vergangene Woche damit beschäftigt, ein schäbiges Bett für die Schönste Germanin zu bauen. Daher gibt es heute nur ein kurzes Zeugs. Davon dürfte es in den kommenden Wochen einige mehr geben als sonst, denn das Material dafür wurde bislang bei Google Reader gespeichert, und der wird bekanntlich versenkt. Heute beginnen wir mit der geordneten Evakuierung.

  • Zu Schokoladeneiern: Sollte sich jemand fragen, warum so viele Amerikaner so wenig von ihren Bundesbehörden halten, wäre da noch die Geschichte mit den Überraschungseiern. Diese sind nämlich in den USA verboten. Ja, verboten, denn Lebensmittel dürfen nach einem Gesetz von 1938 nichts enthalten, das nicht zum Verzehr geeignet ist.

    Under the law, you’re not allowed to have a „non-nutritive“ object inside candy. Plus, the U.S. Consumer Product Safety Commission requires that all candy-encased toys need to be safe for children of all ages. Kinder Surprise eggs, as well as most competitors, are only safe for kids three and up.

    Angeblich werden jedes Jahr an der Grenze 60.000 Überraschungseier beschlagnahmt.

  • Zur Religion, weil man nach der ersten Meldung vom Glauben abfällt: Die Zahl der religiösen Amerikaner nimmt laut einer neuen Studie immer schneller ab.

    UC Berkeley researchers found that 20 percent of a nationally representative group reported no religious preference. That’s a jump from 1990 when all but 8 percent of Americans polled identified with an organized faith.

    Der Trend ist demnach bei Weißen und Männern am stärksten.

  • Zu Rosie the Riveter: „Life“ hat eine Fotostrecke von Frauen in den US-Fabriken während des Zweiten Weltkriegs im Angebot. Auf der selben Website finden sich bislang unveröffentlichte Farbfotos von Bombern und ihren Besatzungen. Offenbar hat das Magazin schon alle Bilder mit Pinups veröffentlicht, denn die Bemalung der Flugzeuge ist durchgehend züchtig.
  • Zu laufenden Kriegen, um beim Thema zu bleiben: Auf amerikanischem Boden tobt ein Ameisen-Krieg. Eigentlich ist Argentinische Ameise (Linepithema humile) dabei, die ganze Welt zu erobern — aber nicht North Carolina!

    For some reason, across a few square miles of North Carolina the Argentine ants’ world-conquering strategy was not working. The Asian needle ants were, in fact, gaining ground.

    Hintergrund ist wohl die größere Kältetoleranz der Asiatischen Nadel-Ameisen (oder wie immer Pachycondyla chinensis auf Deutsch heißen). Wir sollten vielleicht betonen, dass die meisten Einwanderer sehr friedlich sind.

  • Zu deutschen Namen in den USA, als Folge der Einwanderung: Wie German Joys berichtet, können die nämlich zu ironischen Situationen führen. Nehmen wir die Autorin, die sich mehr Atheisten bei den Oscars gewünscht, aber dummerweise Laura Gottesdiener heißt …
  • Zur Geschichte des Englischen, wenn wir bei Sprachen sind: Zwei Linguisten behaupten, Englisch sei eigentlich eine skandinavische Sprache.

    [I]ts fundamental structure is strikingly similar to Norwegian.

    Demnach ist Alt-Englisch ausgestorben. Schuld wären die Wikinger.

  • Zu TV-Serien: Die benachbarten Serienjunkies erklären, warum so viele US-Serien im März pausieren. Hintergrund sind die sweeps etwa im Februar, die für die Werbung wichtig sind.

    Deshalb sind die Networks vor allem während der Sweeps bemüht, ihre Einschaltquoten nach oben zu treiben. Besonders gehäuft findet man in dieser Zeit extra aufwändig produzierte Folgen, Cliffhanger, berühmte Gaststars und herausragende Serienmomente (…). Natürlich muss man das, was man für Michael J. Fox („The Good Wife“) oder Gwyneth Paltrow („Glee“) an der einen Stelle ausgibt, an der anderen Stelle wieder einsparen.

    Die Ruhephase wäre dann der März. Zum Glück ist noch auf die Kanadier Verlass: Das Finale der dritten Staffel von Lost Girl ist für den 14. April angesetzt. Eine vierte ist natürlich bestellt.

Draht, Reprise

März 12, 2013

Nach dem Eintrag über verschiedene Drahtsorten kamen knapp 100 Antworten per E-Mail und auf Google+ bei diesem Autor an. Vielen Dank für die Hilfe! Als Antwort mag dieser Eintrag dienen.

Der Konsens lässt sich etwa so zusammenfassen: Man sollte nicht nur bei den großen, bekannten Online-Händlern nachschauen, sondern auch bei kleineren; und das gesuchte Zeugs heißt „Schaltdraht“. Dessen Durchmesser ist zwar etwas kleiner als bei den amerikanischen Verwandten, aber bei solch kleinen Strömen ist das wohl egal.

Allerdings haben sich die Drahtprobleme dieses Autors Dank des interessierten Lesers TK schon gelöst, denn der schickte einen Brief — richtig auf Papier und so — und legte dort einige Rollen Schaltdraht bei. Besonderen Dank dafür. Vielleicht sollte der nächste Eintrag von Goldmünzen handeln.

Was ist jetzt mit der eigentlichen Frage, ob es Unterschiede bei der Verwendung von Draht zwischen den USA und Deutschland gibt? Nach wie vor hat dieser Autor das Gefühl, dass Amerikaner tendenziell eher zum festen Zeugs greifen als zu Litze. Allerdings sind die Unterschiede offenbar weniger groß als er zuerst dachte, besonders wenn man sie mit so Dingen wie die Vorliebe für Root Beer vergleicht.

Am Ende bleibt diese Frage unbeantwortet. Wir behalten sie im Hinterkopf.