Ein Problem mit diesem Blog ist dass es nie für einen so langen Zeitraum konzipiert wurde. Deswegen fehlt ein Mechanismus, um mit überholten Informationen umzugehen, wie der erste Einträg heute zeigen. Eine wirkliche Lösung ist erstmal nicht in Sicht — der Aufwand, alles auf den neusten Stand zu halten, ist nicht zu leisten. Wir können nur in regelmäßigen Abständen darauf hinweisen, dass man USAE nicht als ein Nachschlagewerk, sondern als eine Art Magazin verstehen sollte, bei dem alte Einträge dem damaligen Stand entsprechend.
- Zu Hispanics: Denn das Pew Research Center hat eine neue Untersuchung zu Asiaten in den USA veröffentlicht. Was man sich aus den neuen Daten merken muss, ist dass Asiaten inzwischen den größten Anteil an Einwanderern in die USA ausmachen.
Asians have surpassed Hispanics as the largest wave of new immigrants to the United States, pushing the population of Asian descent to a record 18.2 million and helping to make Asians the fastest-growing racial group in the country
Moment, was ist mit den ganzen Hispanics passiert? Nun, die Zuwanderung aus Lateinamerika — legal wie illegal — ist deutlich zurückgegangen, unter anderem wegen der wirtschaftlichen Lage in den USA. Zudem begünstigen die Einwanderungsvorschriften Bewerber mit höherer Bildung. Hispanics bleiben weiterhin die größte Minderheit, der Anteil der Asiaten in der Gesamtbevölkerung liegt bei 5,8 Prozent.
- Zu Hispanics, nochmal: Bekanntlich ist aber der Vergleich zwischen Hispanics und anderen Gruppen immer schwierig, weil es sich nicht um eine race wie Schwarz oder Weiß handelt, sondern um eine ethnic group. Entsprechend gibt es auch Asian-American Hispanics. Die interessierte Leserin AK weist in diesem Zusammenhang auf einen Artikel von Jeff Jacoby hin, der sich im Boston Globe über das angebliche Ende des „weißen Amerikas“ lustig macht.
It isn’t coming. (…) It turns out that of the 3,996,537 babies in the United States younger than age 1, nearly 72 percent are white. The only way to shrink that very hefty majority to less than half is to exclude the nearly 900,000 white babies whose ethnic background happens to be Hispanic.
Sprich, nur wenn man whites mit non-Hispanic whites gleichsetzt, würden „die Weißen“ langsam verdrängt. Enthält den Hinweis, dass kein geringerer als Benjamin Franklin die Deutschen als „Nicht-Weiße“ sah, die man unmöglich in die Gesellschaft eingliedern könne — und der Frage, was der ganze Terz mit den Rassen eigentlich überhaupt soll.
- Zu Religion: Wie auch immer, der Zustrom von Asiaten bringt schleichende, aber deutliche Änderungen mit sich. Wir nehmen in diesem Blog immer gerne die Religion als Beispiel, weil sie grundlegende Annahmen in einer Gesellschaft betrifft, und unter den Religionen gerne den Buddhismus, weil er sich so deutlich von den vertrauten abrahamischen Religionen unterscheidet. Die New York Times weist in einem Erlebnisbericht zur Meditation auf die zunehmende Zahl der Buddhisten in den USA hin:
Buddhism is the fourth largest religion in the United States. More Americans convert to Buddhism than to Mormonism.
Macht man sich klar, dass von 2000 bis 2010 die Zahl der Mormonen um 45 Prozent zulegte, sieht man die Bedeutung. Demnach lag die Zahl der Buddhisten vor zwei Jahren bei etwa einer Million — immerhin, 2000 wurden sie nicht einmal erfasst.
- Zur Presse: In Birmingham (Alabama, nicht England) sowie New Orleans werden bald keine lokalen Tageszeitungen mehr auf Papier erscheinen.
[T]he business models of metropolitan daily newspapers in the U.S. pretty much set them up for failure once the Internet arrived. And even if they’d succeeded, their news operations would be endangered anyway.
Enthält eine Erklärung, welche verheerenden Folgen der Kleinanzeigen-Anbieter Craigslist auf den amerikanischen Zeitungsmarkt hat. In Deutschland hat sich kein wirkliches Gegenstück etabliert.
- Zu Verbrechen: Die Zahl der Gewaltverbrechen ist in den USA auf ein neues Tief gefallen. Und dann hätten wir noch die Nachricht, dass …
- Zu Staatsbürgerschaft: … eine Rekord-Zahl von US-Bürgern ihre Staatsbürgerschaft aufgibt. Vermutlich muss man aber auch hier zwischen Korrelation und Kausalität unterscheiden.
- Zur Demokratie als Staatsform: Lee Harris fragt in einem Artikel in The American, ob die Amis wie jüngst behauptet zu doof für die Demokratie sind.
Judging from the tone of these articles, America is currently suffering not only from an epidemic of obesity, but an epidemic of stupidity.
Sein Fazit lautet nein. Das ist beruhigend, denn sonst würde sich die Frage stellen, ob die Amerikaner überhaupt in der Lage sind, eine andere Staatsform zu erlernen.
- Zum Bürgerkrieg: Weil die Bilder-Links so gut ankamen, noch ein Hinweis auf 3D-Bilder aus dem Bürgerkrieg, mit Links zu weiteren Foto-Archiven.
- Zu Unit 731 aus dem Zweiten Weltkrieg: Versagt die Schulbildung, helfen TV-Serien. In der Folge „The 40th Floor“ von Warehouse 13 spielt ein Artifakt aus dem „Auschwitz of the East“ eine wichtige Rolle. Wenigstens etwas Hintergrund wird mitgeliefert. Überhaupt ist die vom interessierten Leser MG empfohlene Serie voller geschichtlicher Anspielungen.
- Zu Amelia Earhart, während wir über Geschichte reden: Es gibt neue Hinweise auf das Schicksal der verschwundenen Pilotin, Hinweise, die leider auf ein tragisches Ende hindeuten. Es wurden zwar direkt nach ihrem Verschwinden Funksignale empfangen, aber als Fakes verworfen.
„When the search failed, all of the reported post-loss radio signals were categorically dismissed as bogus and have been largely ignored ever since,“ Mr. Gillespie said. But the results of the study, he said, „suggest that the aircraft was on land and on its wheels for several days following the disappearance.“
Neue Computeranalysen — die 1937 natürlich nicht möglich waren — deuten darauf hin, dass die Not-Signale echt waren. Die US-Marine beginnt eine neue Untersuchung.
- Zur Präsidentenwahl: Nach einer Studie des National Geographic Channel (NGC) ist eine Mehrheit der Amerikaner der Meinung, dass der demokratische Amtsinhaber Barack Obama besser eine Invasion von Außerirdischen abwehren könnte als der republikanische Bewerber Mitt Romney.
[N]early two-thirds (65%) of Americans think Barack Obama would be better suited than fellow presidential candidate Mitt Romney to handle an alien invasion.
Endlich jemand, der die wirklich wichtigen Fragen stellt. Interessant ist auch, welcher Superheld die Amerikaner in so einem Fall rufen würden:
if aliens attacked our planet, more than one in five (21%) would most likely call on the Hulk to deal with the havoc. Far fewer would most trust Batman (12%) or Spiderman (8%) to step in.
Logisch, denn Spiderman braucht offenbar ständig einen Reboot. Damit hat sich Obama aber noch lange nicht die Stimme dieses Autors gesichert. Viel dringender als der Kampf gegen Aliens sind die Programme der Kandidaten zur Bewältigung der Zombie-Apokalypse.