Archive for Dezember, 2010

Einige Bemerkungen zu Schneeschmelz-Systemen

Dezember 21, 2010

Wie viele interessierte Leser verbringt die Familie Stevenson im Moment viel zu viel Zeit mit Schneeschippen. Das führt nicht nur zu einer bedauerlichen Verzögerung bei Blog-Einträgen, sondern auch zu einer gewissen Besessenheit mit der Frage, wie man das Zeug besser los werden könnte. Der interessierte Leser AKR verweist auf eine russische Methode [Fotos], aber vermutlich gäbe es Probleme mit dem Kriegswaffenkontrollgesetz oder so etwas.

Realistischer und für uns interessanter ist ein Hinweis, den dieser Autor bei der Lektüre von Why Your World Is About To Get A Whole Lot Smaller von Jeff Rubin fand. Das Buch ist eines der Standardwerke über peak oil — dem „globalen Ölfördermaximum“, über das wir im Zusammenhang mit der Transition Town Bewegung geredet haben. Der Kanadier ist unglücklich darüber, wofür seine Landsleute alles Strom verbrauchen:

In Canada, some people actually install electric driveway heaters to relieve them of the chore of shoveling snow in the winter

Typisch für diese Bande von Robbenbabymördern, mag man jetzt denken. Aber solche Systeme gibt es auch in den USA [Fotos]. In beiden Ländern gibt es Regionen, wo die jetzigen europäischen Schneeverhältnisse — und viel schlimmere — früher einsetzen und länger dauern. Die University of Minnesota suchte letztens nach Freiwilligen, um den bis zu 1,5 Meter hohen Schnee aus dem Football-Stadion zu schaufeln. In dem Bundesstaat gibt es bekanntlich nur zwei Jahreszeiten: Sechs Monate Winter und sechs Monate Road Repair.

Aber wie viel Strom verbraucht so ein System? Und wie teuer wird es? Das will man morgens um sechs Uhr wissen, wenn man das Zeug aus der Einfahrt hievt.

Nehmen wir das oben verlinkte Fallbeispiel aus Cleveland, Ohio — Buffy-Fans bekannt als Sitz des zweiten Höllenschlunds. Diese Einfahrt ist umgerechnet 19,5 Quadratmeter groß, die Heizung verbraucht 7200 Watt, was etwa 370 Watt pro Quadratmeter wären (wirkliche Freaks werden die Datenblätter [PDF] lesen wollen). Andere Hersteller geben 30 bis 50 Watt pro Quadratfuß an, was bis zu knapp 540 Watt pro Quadratmeter wären.

Interessant dabei: Das System läuft mit 240 Volt statt der für die USA üblichen 110 Volt, denn die Technologie stammt aus Norwegen. Der Hersteller gibt für den laufenden Meter Kabel 28 Watt je Meter an und für Kabelmatten 300 Watt je Quadratmeter.

Wir haben gesehen, dass die Norweger einen Stromverbrauch haben, der jenseits von Gut und Böse ist: Die Quelle ist Wasserkraft, der Preis ist billig. Wasserkraft gibt es natürlich auch in den USA – 1995 bezog Idaho seinen gesamten Strom daraus (inzwischen nicht mehr), und auch in Washington und Oregon stellt es große Anteile. Aber halt nicht überall.

Unser Kunde in Ohio, wo es kaum Hydroelektrizität gibt, bezahlte 0,12 Dollar je Kilowatt, was damals 9,7 Euro-Cent waren. Leider wissen wir nicht, wie lange das System für eine Ladung Schnee betrieben werden muss. Ein anderer Hersteller gibt diese Modellrechnung vor (Hervorhebung und Umrechnung hinzugefügt):

500 square foot [46,5 Quadratmeter] concrete driveway, with 20,000 watts (20kW) power usage, in an area where electricity is 9 cents per kilowatt ($0.09) – 20 kW X $0.09 = $1.80 per hour. Most snow falls last between 3 and 6 hours, so the cost of operating the above system will be between $5.40 and $10.80 per snow fall.

Das wären bis zu etwa 8,20 Euro pro Schnee-Einbruch.

Ist das viel? Nun, es kommt vermutlich darauf an, ob man wie dieser Autor einen Astralkörper hat vergleichsweise fit ist, oder älter oder gar behindert. Es kommt darauf an, wie häufig so viel Schnee fällt – jeden Tag sechs Monate lang möchte dieser Autor nicht eine Stunde mit dem Spaß verbringen müssen. Es kommt darauf an, wie teuer die Energie ist.

In Deutschland gibt es diese Systeme offenbar kaum. Zum einen fällt einfach seltener so viel Schnee, genauso, wie es kaum so hohe Temperaturen gibt, dass sich in Privathäusern Klimaanlagen lohnen würden. Und Energie ist auch teuerer. Da Schneeschippen viel Zeit zum Kopfrechnen lässt, können wir uns den akuten Fall auch noch anschauen:

Übernehmen wir die Schneefallzeit von sechs Stunden aus dem vorherigen Beispiel. Das „Hexenhaus“ wurde von den Erbauern ärgerlicherweise sehr weit nach hinten gesetzt und hat eine viel zu lange Einfahrt: Insgesamt müssen mit allen Wegen etwa 80 Quadratmeter geräumt werden. Bei 400 Watt je Quadratmeter wären das 32 kW. Eine mehr oder weniger aktuelle Stromrechnung weist einen Tarif von 0,22 Euro je kWh aus. Damit würde der Preis pro sechsstündigem Schnee-Einbruch bei etwas über 42 Euro liegen.

Vermutlich braucht dieser Autor eh die Bewegung.

Wir machen nun eine Blogpause bis nach Silvester, denn die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass jetzt ohnehin kaum Leute Blogs lesen. Dieser Autor wünscht (allen Teilnehmern zumindest) Frohe Weihnachten und ein frohes neues Jahr. Und möglichst wenig Schnee.

Der „Krieg gegen Weihnachten“

Dezember 15, 2010

It is time to recognize that a new tradition has been added to Christmas. As surely as trees and lights and reindeer, December now brings Christian complaints about the secularization of the holiday.

— Rodney Clapp, „Let the Pagans Have the Holiday“

US-Präsident Barack Obama hat letztens den Amerikanern Merry Christmas [Video] gewünscht — gleich drei Mal in einer Rede. Das ging spurlos an den deutschen Medien vorüber, die wohl nicht verstanden haben, was für ein Aufreger das war. Für ihre US-Kollegen und diverse Blogs war Obamas Wortwahl dagegen durchaus ein Thema. Denn damit bezog er Stellung in einem der speziell amerikanischen Feiertagsdebatten: Die Christmas controversy, wie es die Wikipedia nennt, landläufig eher bekannt als der War on Christmas.

(Das entnervte Stöhnen im Hintergrund stammt von den interessierten amerikanischen Lesern, die von dem Thema die Nase voll haben. Dieser Autor teilt ihren Schmerz, aber wir müssen da trotzdem durch, sonst verstehen die Deutschen die jüngsten Witze von Jon Stewart [Video] nicht. Sorry.)

Nach unserem Eintrag über Hanukkah und dem Hinweis auf den (neu erfundenen) Schwarzen-Feiertag Kwanzaa kann sich der interessierte Leser das Problem denken: Im Dezember steht in den USA nicht nur ein wichtiges Ereignis für die Christen an, sondern auch für die Mitglieder anderer Religionen. Ist es aber dann nicht grob unhöflich (und das wollen Angelsachsen ja auf keinen Fall sein), Fremden „frohe Weihnachten“ zu wünschen? Wäre ein happy holidays — „frohe Festtage“ — nicht rücksichtsvoller?

Einige amerikanische Geschäfte halten das so, seit Jahren schon:

We went through the archives of several of the homepages for major retailers extending back to 1997 and found that most of them by that time had begun referring to „holidays“ rather than „Christmas“ largely because of the trend of regarding November through January as both Jewish and Christian holidays in the U.S.

Das ruft die tiefgläubigen Christen auf den Plan. Sie sehen das ganze Gerede von den frohen Feiertagen als einen politisch korrekten Frontalangriff auf ihren Glauben. Die American Family Association (AFA) geht seit spätestens 2005 gegen solche Firmen vor:

AFA has reviewed the website and newspaper ads of Radio Shack, Office Depot and Staples. We found terms like „holiday deals,“ „holiday prices,“ „gifts“ and „happy holidays,“ but no „Christmas.“

Für einen richtig guten Streit braucht man aber immer zwei. Zum Glück gibt es auf der anderen Seite der Debatte genug Leute, die sich genauso gut aufregen können. Einige Juden mögen keine Weihnachtsgrüße (andere schlagen eine Belehrung vor), ein unschuldiges Happy Kwanzaa kann lange Debatten nach sich ziehen und Atheisten loben Weihnachten als weltlichen Feiertag:

[I]’d rather celebrate Christmas my way — with gifts, a tree, and eating and drinking too much — than to lie to myself and to whatever god is out there by hypocritically going through the sacred motions of the traditional holiday.

Pagane machen geltend, dass Jesus (vermutlich) weder am Tag der Wintersonnenwende geboren noch an einen Tannenbaum genagelt wurde und verlangen ihren Feiertag zurück:

More than any other Sabbat, the winter solstice I think requires a conscious act of reclaiming.

Weil wir von Amerikanern reden, ist die ganze Diskussion mindestens laut und meistens schrill. Das Ergebnis sehen wir an einer Karikatur, die das English Blog gefunden hat: Zum Fest der Liebe prügeln sich wütende Vertreter von Merry Christmas und Happy Holidays. Andere Amerikaner – die smart-asses – entwerfen satirische T-Shirts. Die Masse ist, wie gesagt, nur noch genervt.

Sprechen wir einmal offen aus, was sich der interessierte Leser an dieser Stelle denkt: Die spinnen, die Amis. Dagegen ist der deutsche Christkind-oder-Weihnachtsmann-Streit harmlos und die Japaner wirken mit ihrem KFC-Fimmel zu Weihnachten nur etwas eigenwillig.

Ganz verneinen lässt sich das nicht. Wundern darf der Streit aber auch nicht. Nachdem Europa über Jahrhunderte seine religiösen Fanatiker in der Neuen Welt ablud, findet sich schließlich zu jedem gegebenen Zeitpunkt irgendein Amerikaner, der angeblich den Tag des Jüngsten Gerichts genau kennt, wenn nicht sogar die Stunde (aktuell übrigens der 21. Mai 2011). Dass der christliche Aspekt von Weihnachten mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, war vorhersehbar.

Allerdings geht der Hintergrund des Streits tiefer. Der Zank über den „Krieg gegen Weihnachten“ ist ein Symptom eines grundsätzlichen gesellschaftlichen Umbruchs: Die USA sind nicht mehr nur ein weiterer westlicher Staat mit einer christlichen Mehrheit und einer jüdischen Minderheit, sondern weisen inzwischen eine große religiöse Vielfalt auf. Im Gegensatz zu Europa muss dabei nicht nur der Islam als eine dritte abrahamische Religion eingegliedert werden. Aus Asien werden Traditionen eingeschleppt, die völlig fremd sind – Religionen ohne Gott und Götter mit Elefantenköpfen zum Beispiel.

Die Theologie-Professorin Diana L. Eck von der Harvard-Universität bezeichnet die heutige USA entsprechend als the most religiously diverse nation in the world. Sie warnt auch, dass diese Entwicklung an vielen Amerikanern schlicht vorbeigegangen ist:

This new religious diversity is now a Main Street phenomenon, yet many Americans remain unaware of the profound change taking place at every level of our society, from local school boards to Congress, and in small-town Nebraska as well as New York City.

Die neue Vielfalt mag die amerikanische Kultur bereichern, wie man an Filmen wie The Matrix und jetzt auch Tron Legacy sehen kann. Aber gesellschaftliche Veränderungen sind bekanntlich nie angenehm oder konfliktfrei.

So ist Los Angeles zwar laut Eck mit 300 Tempeln die Stadt mit der weltweit größten „buddhistischen Vielfalt“ – wegen solcher Baugenehmigungen verklagen sich allerdings Bund und Kommunen. Außerdem streiten sich die Behörden in Kalifornien mit den Hindus über die richtige Darstellung ihres Glaubens in den Schulbüchern. Und so weiter.

Wir hatten schon die Anpassungsschwierigkeiten des US-Militärs an die neuen Gegebenheiten besprochen. Die Weihnachtskontroverse zeigt, dass die amerikanische Gesellschaft auch als Ganzes noch lernt, damit zu leben. Bis sich das einspielt, kann es noch dauern. Vom „Krieg gegen Weihnachten“ werden wir wohl noch Jahrzehnte hören, ob wir wollen oder nicht.

Ja, und wie halten die Amerikaner es jetzt in der Praxis? Einer neuen Umfrage zufolge sagt eine Mehrheit lieber Happy Holidays. Am Ende siegt dann doch die angelsächsische Höflichkeit.

[Nach einem Vorschlag von JL, vielen Dank]

Warum Hanukkah in den USA ausgiebiger gefeiert wird

Dezember 10, 2010

Die jüdischen interessierten Leser werden es wissen: Gerade ist das Lichterfest (Hanukkah) zu Ende gegangen. Dass man in Deutschland weniger davon mitbekommt als in den USA, liegt nicht nur an der kleineren jüdischen Gemeine, sondern dass die amerikanischen Juden das Fest besonders ausgiebig feiern.

Das geht auf Rabbiner in Cincinnati zurück, die nach dem Bürgerkrieg – also Mitte des 19. Jahrhunderts – dem Fest als Reaktion auf Weihnachten umbauten:

The rabbis developed a new celebration for children during Hanukkah that was held in the synagogue and included giving presents. National newspapers publicized the new celebration, and it was soon being celebrated all around the country.

(Die Wikipedia legt den Zeitpunkt der Veränderung Mitte des 20. Jahrhunderts, liefert jedoch keine Belege. Andere Quellen bestätigen Mitte des 19. Jahrhunderts.)

Gemeint ist natürlich nicht die religiöse Seite von Weihnachten, sondern die Geschenke. Entsprechend gibt es Hanukkah-Listen, was in den USA wiederum unweigerlich dazu führt, dass Witzbolde sich mit den Wünschen der Prominenten beschäftigen:

Britney Spears: Some talent

In diesem Zusammenhang sollten wir auch auf den „Chanukah Song“ [YouTube] des Komikers Adam Sandler hinweisen.

Angesichts der langen Tradition überrascht es vielleicht, dass die offizielle Hanukkah-Feier im Weißen Haus erst 2001 unter George W. Bush eingeführt wurde. Es gab gewisse Anlaufschwierigkeiten – gewisse Probleme mit dem koscheren Essen, zum Beispiel, und eine Einladung war mit einem Weihnachtsbaum verziert. Aber die Feier gehört inzwischen zum Pflichtprogramm [YouTube] eines Präsidenten.

ZEUGS: Harry Potter spricht „Amerikanisch“ und Pearl Harbor Day

Dezember 6, 2010

Der Wasserschaden ist behoben. Während der Reparaturen war dieser Autor nicht ganz weg von der Tastatur, sondern hat (nach jahrelangem Drängen diverser interessierter Leser) ein Impressum verfasst. Auch der neue Spaß mit dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) wird dort abgehandelt. Als „informatives Impressum“ ist es hoffentlich etwas mehr als nur eine Fingerübung für die Bürokratie.

  • Zu Weihnachten, jetzt schon ein wichtiges Thema im Hause Stevenson: Norad ist wieder online, bislang nur mit einem Countdown für den Abflug von Santa Claus. Es muss den Mann geben, sonst wäre er nicht im Internet!
  • Zu plain English: Das Stilhandbuch Strunk and White verleitet viele Leute zum Besserwissertum. Daher haben sich andere Leute einen Alternativ-Titel ausgedacht.
  • Zu Aussprachen: Der vorherige Link stammt aus dem Language Log, wo es auch ein wunderbares Video von den Versuchen der (britischen) Harry-Potter-Schauspieler gibt, einen amerikanischen Akzent nachzumachen. Den Ausruf boo-yah! wird der interessierte Leser als Freudenschrei von Louis in Left 4 Dead kennen. Die Diskussion zu dem Video im Blog ist etwas technisch:

    [R]upert Grint goes overboard with his pronunciation of „mozzarella sticks“ as „mozzareller sticks.“ That’s a hyper-rhotic extension of „intrusive /r/,“ since the inserted /r/ is followed by a consonant rather than a vowel as in „law[r] and order“ or „draw[r]ing.“

    Briten tun dem „r“ bekanntlich schreckliche Dinge an. Wer so etwas mag, wird auch Gefallen an einer längeren Diskussion in dem Blog zu dem selben Thema finden. Die Zusammenfassung: So einfach ist das selbst für Profis nicht.

  • Zu plain Englisch, nochmal: Der Discover Blog betont die Bedeutung von klarer, verständlicher Sprache im Wissenschaftsjournalismus.

    I write about the shapes of living things but not the morphology of organisms. I don’t delineate my cognitive processes for maximal accessibility, but I try to speak my thoughts as clearly as possible. I rarely elucidate, often explain.

    Wobei diesem Autor dieses Zitat noch wertvoller erscheint (Hervorhebung im Original):

    Here is another thing to remember every time you sit down at the keyboard: a little sign that says, „Nobody has to read this crap“.

    Immerhin sind die interessierten Leser bis hierhin gekommen.

  • Zu Wetter in den USA: Der Grund, warum man nicht in Montana leben will, lautet: Aliens [Foto]. Über die werden wir am Ende dieses Eintrags wieder sprechen müssen.
  • Zu Untoten: io9 hat ein längeres Essay über die Geschichte von Zombies in den USA mit einer hilfreichen Grafik [JPG] zu der Entwicklung des Genres im Verhältnis zu politischen Krisen. Dazu passt nebenbei ein Verweis auf einen Artikel in dem ur-amerikanischen „Wie funktioniert was“-Magazin Popular Mechanics über Kopftreffer bei Zombies. Boo-yah!

    Dr. Steven Schlozman has written extensively about the brain function of undead zombies […]. He’s co-director of Medical Student Education in Psychiatry at Harvard Medical School and, much more importantly, on the advisory board of the Zombie Research Society.

    Dieser Autor hat absolut an der falschen Uni studiert.

  • Zum Bürgerkrieg, während wir bei Gewalt sind: Stefan Sasse nimmt sich in seinem Geschichtsblog des Krieges an, mit Bildern, die wir hier ja nicht haben.
  • Zum Krieg gegen Japan: Morgen (Dienstag) ist bekanntlich der Jahrestag des Überfalls auf Pearl Harbor [YouTube] (auch zu haben als moderne Kino-Version [YouTube, Angriff nach 35 Sek.]). Da wir aber für ein deutsches Publikum schreiben, schauen wir uns lieber amerikanische Karten von 1942 zur erwarteten deutschen Invasion der USA an. Deutsche Bomben auf Detroit!
  • Zum Krieg gegen Japan, nochmal: Oft wird der japanische Admiral Isoroku Yamamoto als einsame Stimme beschrieben, der vor einem Angriff auf die USA gewarnt habe. Das macht sich vom Erzählerischen her wunderbar — Kassandra-Figur, etc — aber in Wirklichkeit war er nicht allein. Die japanische Denkfabrik Soryokusen Kenkyujo (eng. Total War Research Institute) warnte ebenfalls vor einem Angriff. Und auch General-Leutnant Kanji Ishihara, eine zentrale Figur bei dem Mukden-Zwischenfall, hielt das für eine blöde Idee:

    It’s a contest, isn’t it, between Japan, which is going to buy 10,000 yen worth of things when it has only 1,000 yen in its wallet, and the United States, which is going to buy 10,000 yen worth of things when it has 1,000,000 yen in its wallet. You might not notice it while buying this for 100 yen or that for 200 yen, but after a while you quickly find you’re ruined.

    Ishihara hatte zu diesem Zeitpunkt leider nichts mehr zu sagen.

  • Zum bevorstehenden Einmarsch der Außerirdischen, wenn wir schon so viele Kriege haben: Ein Video-Beitrag, gefunden von io9, über den Krieg der USA gegen die Aliens (An important update on the secret alien war in America). Dieser Autor wird ausdrücklich keine Fragen zu der „Schattenregierung der USA“ beantworten, und erst recht nicht zu den Schuhen des Papstes.