Kurz erklärt: Going Postal

Mai 30, 2007

Einer der Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett trägt im Original den Titel Going Postal. Das bezieht sich einmal auf den Inhalt: Der Betrüger Moist Van Lipwig wird von Lord Vetinari, äh, überredet, den Postdienst von Ankh-Morpork wieder aufzumachen. Es hat aber noch eine andere Bedeutung: Dass man durchdreht und einen Amoklauf hinlegt.

(Der Begriff taucht natürlich auch bei Buffy auf und zwar in Staffel 2, Episode 12 „Bad Eggs“, wo unsere Heldin von einem Ei angegriffen wird: „My egg, it went postal on me!“ Aber das ist selbst diesem Autor etwas zu albern, daher bleiben wir bei Pratchett.)

Hintergrund ist eine Serie von Morden Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in Einrichtungen der amerikanischen Post:

From 1983 to 1993, there were 11 murderous rampages in U.S. post offices. On August 20, 1986, the worst of these incidents took place in Edmond, Oklahoma. Pat Sherrill, who was about to be fired, killed 14 mail workers, wounded another five, and then shot himself to death as the SWAT team arrived.

Die United States Postal Service weist zwar darauf hin, dass ihre Angestellten nicht häufiger ausrasten als andere Arbeiter. Aber es ist längst zu spät: Der Begriff ist Teil der amerikanischen Populärkultur geworden (die Wikipedia führt Buch über Anspielungen) – so sehr sogar, dass ihn selbst britische Fantasy-Autoren als bekannt voraussetzen.

(Nach einem Vorschlag von FM, vielen Dank)