Warum Dal Riata nicht nur der Name einer Kneipe für notgeile Dämoninnen ist

Juni 13, 2013

Wir haben viel zu lange nicht mehr über die kanadische TV-Serie Lost Girl geschrieben, und das wo in der vierten Staffel doch George Takei als Gastdarsteller auftreten wird. Schauen wir uns daher heute genauer an, wo sich die Fae treffen, um mal in Ruhe ein Bier zu trinken: In einer Kneipe, die in der Serie nur „The Dal“ genannt wird, aber mit vollem Namen „The Dál Riata“ heißt.

Over a century old, the Irish-themed pub also acts as a Waypoint, neutral ground and a place for visitors to check in.

Die irische Einrichtung wundert nicht, denn Dál Riata ist der Name eines Königreiches im späten 6. und frühen 7. Jahrhundert, das aus Teilen von Irland und Schottland bestand.

Die sehr kurze Version seiner Geschichte lautet etwa so: Unter König Fergus Mor sind die Iren um etwa 500 n.Chr. in West-Schottland eingefallen und haben das Reich errichtet. Später gab es einen Bürgerkrieg, bis König Fercher Fota wieder für Ordnung sorgte — er ist wichtig, weil ein gewisser Macbeth von ihm abstammen soll. In den 740er Jahren fielen die Picts in Dál Riata ein. Später gaben die Wikinger ihnen den Rest. Dál Riata wurde Teil des Königreiches Alba.

Der Name scheint Germanen verständlicherweise nicht geläufig zu sein. Dieser Autor wollte ursprünglich schreiben, dass er auch nicht notwendigerweise jedem Amerikaner (oder Kanadier) bekannt sein dürfte.

Allerdings kommt Dál Riata häufiger in historischen und Fantasy-Romanen vor, als ihm klar war, darunter in Kushiel’s Dart von Jacqueline Carey, das seit Jahren ungelesen bei den Stevensons im Bücherschrank steht. Offenbar sind die Leute da so lüstern wie in Lost Girl (dass beide Werke von Buffy beeinflusst wurden, versteht sich von selbst).

In The Dal bei Lost Girl geht es allerdings nicht nur irisch zu, sondern auch ziemlich jüdisch. In einem Review der Serie schreibt io9, die Kultur der Fae sei „half-Jewish, half-Celtic, and all crazy“:

Whenever we go to the Dal and see traditional fae holidays being celebrated, it becomes abundantly clear that the fae are basically Irish Jews. They drink like crazy and then do the hora. They have secret books written in an ancient language and then they do the riverdance.

Wobei man sagen muss: Wenn die Succubus Bo im Dal auf dem Tisch tanzt, sieht das absolut nicht wie Riverdance aus. Oder dieser Autor muss sich das doch vielleicht mal im Theater anschauen.