ZEUGS: Nazi-Banden, Sperma-Exporte und Wonder-Woman-Pornos

April 13, 2013

Ich hätte ja gerne noch Außerirdische, Elvis und irgendwas mit Tieren in die Überschrift gepackt, aber so viel Platz war nicht. Zum Frühlingsanfang und nach dem Umgraben des Pädagogischen Gemüsegartens eine kurze ZEUGS-Liste mit diesmal wahrhaft seltsamen Themen:

  • Zu US-Schulen, um die ernsten Einträge an den Anfang zu stellen: Wir haben immer noch vor, auf den Aufbau den Schulsystems und die Diskussion über home schooling einzugehen. Heute zwei Beispiele, warum das öffentliche Schulsystem in den USA nicht unbedingt den besten Ruf hat: In Jacksonville, Florida wurde Kindern beigebracht, dass man aus Gründen der Sicherheit auf seine Bürgerrechte verzichten muss. Geht aber noch krasser. In Albany, New York lautete das Thema im Englisch-Aufsatz, warum die Juden für die Probleme in Nazi-Deutschland verantwortlich waren.

    The English teacher, who has not been named, asked students to pick a method of argument and review a packet of Nazi propaganda in order to make a persuasive argument that „Jews are evil and the source of our problems“.

    Ein Drittel der Schüler weigerte sich immerhin, den Aufsatz zu schreiben. Die Schulbehörde diskutiert gegenwärtig das weitere Vorgehen.

  • Zu amerikanischen Neo-Nazis, wenn wir schon mal dabei sind: Die BBC beschreibt in einem ausführlichen Bericht die Entwicklung und heutige Stärke von rechtsradikalen Gruppen in US-Gefängnissen. Man müsse sich diese Organisationen eher als „normale“ kriminelle Banden denn als ideologische Gruppen vorstellen:

    Although its constitution demands that members must be „genetically of European ancestry“ and believe in „the racial purity of the white race“, its leaders have proved pragmatic in their dealings with non-white outsiders.

    Die Mitglieder werden demnach in der Organisation gehalten, in dem man sie mit Hakenkreuzen und ähnlichen Symbolen tätowiert. Entsprechend geringe Chancen auf einen normalen Job haben die Häftlinge, wenn sie entlassen werden.

  • Zum Wahlsystem: Wie würden die USA aussehen, wenn man die Bundesstaaten nach gleicher Bevölkerungszahl — also etwas mehr als sechs Millionen je Bundesstaat — aufteilen würde? Die Namen der neuen Staaten sind allerdings sehr seltsam.
  • Zu The Wizard of Oz und Alice in Wonderland, wenn wir schon Einträge als Fragen formulieren: Was sagt Alice, wenn sie sich mit Dorothy zum Tee trifft?
  • Zu Sperma-Exporten: Es ist vielleicht nicht unbedingt ein Thema, das diesem Autor in den Sinn kam, als er mit diesem Blog anfing, aber gut: Offenbar sind die USA der weltgrößte Exporteur von Sperma. Nur, warum?

    It’s not about the superior fitness of American males, exactly. One reason is that the US’s immigration history means lots of ethnic diversity. For some would-be mothers from other parts of the world, this can give US product a leg up over places like Denmark, another sperm exporting powerhouse.

    Der Fachausdruck für die Folgen der Gendurchmischung lautet Heterosis, auf Englisch auch hybrid vigor genannt. Dazu kommt die Kombination aus strengen Qualitätskontrollen und vergleichsweise lockeren Gesetzen. Kanada importiert übrigens 90 Prozent seines Spermas aus den USA. Nur so als nützliche Hintergrundinformation.

  • Zur Meinungsfreiheit: Können wir da noch einen draufsetzen? Klar. Wir haben erklärt, dass Parodie und Satire in den USA außergewöhnlich stark durch das First Amendment geschützt sind. So sehr, dass man in den USA Porno-Filme mit eigentlich geschützten Figuren drehen kann, so lange man das Ganze als Humor verpackt. Wir kommen jetzt darauf, weil io9 argumentiert, dass den Machern einer solchen porn parody als ersten überhaupt gelungen ist, Wonder Woman eine gute Uniform zu verpassen.

    Axel Braun (…) has just released the first entirely safe-for-work picture of Kimberly Kane as Wonder Woman from her upcoming porn flick, and holy god that is the best Wonder Woman outfit I’ve ever seen.

    Der Link ist ungefährlich für die Arbeit (außer, der Chef mag kein Wonder Woman), daher kann sich der interessierte Leser zu Recherchezwecken ohne Gefahr der sozialethischen Desorientierung selbst ein Bild vom Kostüm machen. Danach gibt es mehr zum juristischen Hintergrund von so Streifen wie The Dark Knight: XXX. Was vermutlich gleich die kalte Dusche spart.

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