Drei Bemerkungen zu Waffengesetzen in den USA

Dezember 15, 2012

Angesichts des Massakers in Connecticut wird der eigentlich geplante Eintrag durch drei Hinweise zum Thema ersetzt:

Das Pew-Institute weist auf eine Studie hin, die zeigt, wie gespalten die USA bei dem Thema sind: Im Juli 2012 — und damit nach dem Überfall auf ein Kino in Colorado — hielten sich mit 46 zu 47 Prozent die Befürworter und Gegner von strengeren Gesetzen etwa die Waage.

Weiter gibt es Hinweise, dass eine Polarisierung in der öffentlichen Debatte stattfindet: Die „New York Times“ berichtet heute, dass in den US-Medien neutralere Begriffe wie gun control zunehmend durch Begriffe wie gun violence und gun rights ersetzt werden. Im Language Log werden diese Ergebnisse kommentiert.

Schließlich werden in der deutschen Berichterstattung erstaunlich häufig die jüngsten Urteile des Supreme Court zu den Waffenrechten unterschlagen, insbesondere Columbia vs Heller (2008) und McDonald vs Chicago (2010). Zusammen bewirken sie (sehr grob vereinfacht) dass das Recht auf den Besitz einer Waffe den Status eines Grundrechtes ähnlich wie die Meinungsfreiheit hat. Der Ruf nach „strengeren Waffengesetzen“ wäre damit eher ein Ruf nach einer Verfassungsänderung, für die es keine absehbare Mehrheit gibt.

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