Der in der Familie Stevenson inzwischen als „die Rosen-Apokalypse“ bekannte Vorfall hat diesen Autor an eine ausstehende Erklärung erinnert. Wir hatten in unserem Eintrag über Trinity und Synchronisationen über die Leute geschimpft, die Interpretationen zu dem Titel von American Beauty von sich gaben, ohne zu wissen, was das denn ist. Dann haben wir den Titel selbst nicht erklärt. Das war unhöflich.
Kurz gesagt, es ist eine Rosenart, was man sich angesichts des zentralen Filmmotivs auch denken könnte. Die Sorte war zwischendurch eine der beliebtesten in den USA, besonders als Schnittblume.
Was viele nicht wissen: Sie birgt ein dunkles Geheimnis.
In 1886, American Beauty was introduced into commerce in the USA from a plant collected from the garden of American historian, George Bancroft. That rose was propagated and sold by Field Bros. under the name American Beauty. American Beauty was later identified as the 1875 French-bred hybrid perpetual, Mme Ferdinand Jamain.
Sprich, es ist eigentliche eine französische Rose, die von den Amis mit einem anderen Namen versehen wurde. Oops. Wie kommt das denn?
Rose authority and author Brent Dickerson accepts the theory propounded by Georgia Torrey Drennan, that American Beauty was a seedling raised by Baltimore nurseryman, Anthony Cook, and that Bancrofts daughter saw the rose in bloom at his nursery, bought the plant, and planted it in Bancroft’s garden.
Die Ausrede „die Kinder warens“ ist natürlich auch im Hause Stevenson wohl bekannt, außer dann, wenn es um die Rosenschere geht, die für kleine Leute unzugänglich aufbewahrt wird, weil dieser Autor sich zu lebhaft an eine gewisse Szene aus dem Wachowski-Film Bound erinnert.
Die Franzosen sollten sich nicht zu laut beschweren, denn was als „französischer“ Wein verkauft wird, hat wegen einer Schädlingsplage im 19. Jahrhundert amerikanische Wurzeln.
As the success of American roots was demonstrated in the late 1870s and 1880s, the immense task of reconstituting virtually all the the vines in France began in earnest. Reconstitution was accepted in other European countries as well and today, with few exceptions the world over, all vines are planted on phylloxera-resistant rootstocks.
Aus US-Sicht haben also nicht nur die französischen Landesfarben einen amerikanischen Ursprung, sondern auch der französische Wein. Bei den Schnecken müssen wir leider passen.
Die Schönste Germanin weist darauf hin, dass es die ahnunglosen Filmkritiker bei American Beauty schwer hatten, denn im Jahr 1999 war „google“ noch kein Verb [JPG]. Spätestens beim unvermeidlichen remake wird die Entschuldigung aber nicht mehr ziehen.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass in den USA das Klima für die Rosenzucht in Oregon als ideal gilt. Sollten die Blumen der Schönsten Germanin nicht so nachwachsen, wie von diesem Autor vorhergesagt, müssen wir nächstes Jahr vielleicht zur Wiedergutmachung vom Portland Rose Festival aus bloggen.
[Danke an DKS für den ursprünglichen Hinweis]