Unser heutiger Eintrag läuft Gefahr, in der Rubrik „das weiß doch jeder“ zu landen, aber da mindestens eine Person jüngst Probleme damit hatte, ziehen wir es durch: Analog zu der Verwendung von „Nazi“ im Englischen für alles mögliche wird auch porn – die Kurzform von pornography – für Bilder und Darstellungen verwendet, die nichts mit nackter Haut zu tun haben.
So dürfte dem interessierten Leser der Betriff torture porn untergekommen sein. Dabei geht es nicht um sadomasochistische Pornografie, sondern um Filme, bei denen die Darstellung von möglichst brutaler Folter der komplett nicht-erotischen Art im Vordergrund steht. Beispiele wären die Saw-Reihe oder (Kritikern zufolge) die TV-Serie 24. Ob wirklich auch The Passion of the Christ dazugehört, wie von einigen behauptet, lassen wir hier unkommentiert.
Weitere Beispiele: Die Science-Fiction-Website io9 hat eine Rubrik space porn, bei der es um coole, aber äußerst unerotische Bilder aus dem Weltraum geht. Eine Website mit kommentierten Fotos aus den unendlichen Weiten trägt den gleichen Namen. Dann gibt es noch chart porn für Leute, die gerne Tabellen und Grafiken sehen. Und in Uhrenkreisen, zu denen dieser Autor familiären Kontakt hat, werden Bilder von besonders schönen Werken scherzhaft als clock porn bezeichnet.
Und damit dieser Eintrag nicht als porn porn eingestuft wird, lassen wir ihn jetzt auslaufen.