Einige interessierte Leser werden bemerkt haben, dass die Schönste Germanin jetzt einen Twitter-Account hat. Ganz findige Leser werden auf der Liste ihrer followers (dt. „Verfolger“?) einen gewissen „scotstevenson“ entdeckt haben. Ja, ich bin jetzt auch bei Twitter. Und so sehr es mich ehrt, dass sich sofort einige Leute als meine Verfolger eingetragen haben, möchte ich niemanden enttäuschen: Der Account ist eigentlich zum lesen und nicht zum schreiben.
Denn nach einigen Tagen Erfahrung mit dem Dienst muss ich feststellen, dass mein Leben leider nicht aufregend genug ist für Twitter. Als Aufenthaltsort müsste dort ständig in front of a computer und als Tätigkeit writing stuff stehen. Die lustigen Familien- und Dorfgeschichten übernimmt die Schönste Germanin, die so was ohnehin besser kann. Zu USA Erklärt wird da erstmal nichts stehen: Im Moment kämpfe ich ja noch mit der „alten“ Technologie E-Mail.
Das soll nicht heißen, dass Twitter nicht eine wundbare Sache ist. Als space geek verfolge ich mit großem Gewinn die Tweets der Nasa und wusste daher genau, wann ich für den Start der „Atlantis“ auf den Nasa-Stream wechseln musste. Das Geschimpfe von Trent Reznor über missglückte Konzerte und nervige Fans ist unterhaltsam. Was man mit dem Dienst wirklich machen kann, zeigt Eliza Dushku – Buffy-Fans als Faith bekannt – bei einer Charity-Reise durch Uganda, die sie (oder ihr Twitterer) in kleinen Texthäppchen und vielen Bildern dokumentiert. Und schließlich ist Twitter wunderbar, um seinen Server zu überwachen.
Sollte ich irgendwann auch Raumschiffe ins All schicken, berühmter Rock-Musiker werden oder mich um Kindersoldaten kümmern, werde ich ernsthaft twittern. Sollte mir einfallen, wie ich mit 140 Zeichen sinnvoll einen Aspekt der USA erklären kann, werde ich das hier bekanntgeben. Bis dahin verweise ich auf interessantere Leute als Twitter-Targets.