Dieser Autor hat am Flughafen Berlin-Tegel eine erstaunliche Möglichkeit gefunden, Geld zu verdienen: Die Gepäckwagen nehmen als Pfandmünze (unter anderem) entweder ein Ein-Euro-Stück oder einen quarter, also das amerikanische 25-Cent-Stück.
Nun sind 25 US-Cent im Moment etwa 18 Euro-Cent wert. Man könnte also mit einem Haufen Quarters zum Flughafen gehen, sich damit einen Wagen leihen und sich einen unschuldigen Fluggast mit Koffern suchen. Dem sagt man: „Hey, ich habe schon einen Wagen, wenn Du mir einen Euro dafür gibst, kannst Du den nehmen.“ Profit je Wagen: 82 Euro-Cent.
Die Schönste Germanin, die tatsächlich Ahnung von Wirtschaft hat, fand diesem Vorschlag nicht ganz so beeindruckend. Fein, sagte sie. Nehmen wir an, dass man 1.000 Euro im Monat einnehmen will. Dazu müssten man etwa 1.220 Wagen weggeben, oder etwa 41 pro Tag. Selbst wenn die ganze Sache nicht auffliegen würde, sagte sie, müsste man pro Stunde …
Auf jeden Fall hat ihr der Vorschlag nicht gefallen. Trotzdem. Es wäre möglich.
Diese (angeblich, grummel) sinnlose Art, sich Geld zu erschleichen, führt uns zu nutzlosen Fakten über die amerikanische Währung.
Ein Dollar besteht eigentlich nicht nur aus zehn dimes (das Gegenstück zum Groschen) und 100 cents, sondern auch aus 1.000 milles. Der Coinage Act of 1792 sieht für das dezimale Geldsystem nämlich vor:
SEC. 20. And be it further enacted, That the money of account of the United States shall be expressed in dollars or units, dismes or tenths, cents or hundredths, and milles or thousandths, a disme being the tenth part of a dollar, a cent the hundredth part of a dollar, a mille the thousandth part of a dollar, and that all accounts in the public offices and all proceedings in the courts of the United States shall be kept and had in conformity to this regulation.
(Disme ist die französische Originalschreibweise des heutigen dimes und wurde gleich („daim“) ausgesprochen. Offenbar schreibt man auf Französisch heute dîme, mit dem kleinen Dach über dem i als Grabstein für das getötete s. Französisch ist eine gruselige Sprache.)
In der Praxis waren Milles schon damals ziemlich nutzlos. Der half cent – fünf Milles – wurde zwar artig gedruckt, aber 1857 mangels Nachfrage wieder eingestellt.
Das ist bedauerlich, denn: Ein Quarter hat ein Durchmesser von 24,3 Millimeter, die letzte Generation von Half Pennys 23 Millimeter. Das heißt, mit etwas Glück hätte man sie auch in einem Gepäckwagen in Tegel benutzen können. Dann läge der Gewinn bei etwa 99,6 Euro-Cent je Wagen. Wenn man 1.000 Euro im Monat braucht, wären das nur noch …